Weltklasse-Reitsport in Pfalzdorf

Unmittelbar vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris gibt’s noch ein Reitsportereignis auf internationalem Niveau. Und zwar im beschaulichen Pfalzdorf vor den Toren von Goch. Das Reitsportzentrum von Holger Hetzel an der Buschstraße 21 ist ab Donnerstag vier Tage lang Schauplatz der „Tiemeyer und Hetzel Young Horse Masters“. Die dritte Auflage des Wettbewerbs für fünf- bis achtjährige Pferde lockt etliche Spitzenreiter aus dem In- und Ausland an – das Teilnehmerfeld ist so stark besetzt wie noch nie.

Die Wettbewerbe

Rund 80 Reiterinnen und Reiter nutzen in Pfalzdorf die Gelegenheit, ihre Nachwuchspferde vorzustellen. „Viele Pferde, die hier zu sehen sind, wird man in Zukunft bei Welt- und Europameisterschaften und bei Olympischen Spielen erleben“, versichert Holger Hetzel. Die Springprüfungen sind unterteilt in Wettkämpfe für fünf-, sechs- sowie sieben- und achtjährige Vierbeiner (jeweils zwei Qualifikationsprüfungen, außerdem eine Trostrunde und das jeweilige Finale).

Die Stars

Richard Vogel hat gerade erst die Herzen der Zuschauer beim CHIO in Aachen im Sturm erobert. Der 27-Jährige ist aktuell einziger deutscher Springreiter in den Top Ten der Weltrangliste und geht in Paris mit seinem Spitzenpferd, dem westfälischen Hengst United Touch, als heißer Medaillenkandidat an den Start. In Pfalzdorf präsentiert er sechs seiner Nachwuchspferde – der gebürtige Schwabe, der mittlerweile in Hessen lebt, gilt ganz nebenbei auch als exzellenter Ausbilder von jungen Tieren. Maurice Tebbel, Mitglied der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Tokio und Bronzegewinner mit der Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2018 in den USA, geht ebenso in den Parcours wie Alain Jufer, Schweizer Meister des Jahres 2023.

 

Die Amazonen

Die Kranenburgerin Katrin Eckermann und Sophie Hinners zählen aktuell zu den erfolgreichsten deutschen Springreiterinnen. Beide haben gerade erst bei „Riesenbeck International“ abgeräumt. Die beiden „Iron Dames“ gewannen mit vier fehlerfreien Runden die Wertung der Global Champions League und wollen in Pfalzdorf das Feld der männlichen Konkurrenz aufmischen. Sophie Hinners ist ganz nebenbei die Partnerin von Richard Vogel und gilt ebenfalls als überaus erfolgreiche Ausbilderin.

Das Preisgeld

Insgesamt werden in Pfalzdorf 150.000 Euro ausgeschüttet – 25.000 Euro im Finale der fünfjährigen Pferde, 50.000 Euro im Finale der sechsjährigen Pferde sowie 75.000 Euro im Endkampf der sieben- und achtjährigen Vierbeiner. Damit zählen die „Tiemeyer und Hetzel Young Horse Masters“ zu einem der weltweit höchstdotieren Turniere für Nachwuchspferde im Springsport – in Europa genießt das Turnier sogar eine Ausnahmestellung.

Das Maskottchen

„Holli“ ist der jüngste Spross der „Hetzel Horses“-Familie. Es handelt sich um ein riesiges Pferd, das ausnahmsweise auf zwei Beinen wandelt und garantiert gute Laune verbreitet – und zwar nicht nur bei den jüngsten Besuchern. „Holli“ feiert seine Premiere und wird demnächst wahrscheinlich auch einmal in Kleve und Goch auftauchen und für den Springsport werben.

Das Rahmenprogramm

Hüpfburg, Kinderparcours und vieles mehr – im Reitsportzentrum Hetzel sollen sich auch die jüngsten Besucher wohlfühlen. Am Freitagabend beginnt nach dem S-Springen für sieben- und achtjährige Pferde die „Tiemeyer Welcome Night“ – inklusive Rudelgucken der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele.

Belohnung für Pferdepfleger

„Kein Reiter kann erfolgreich sein ohne seine Pferdepfleger. Deshalb wollen wir die Pfleger einmal ganz besonders herausstellen. Als Auszeichnung gibt es jeweils 500 Euro für die fünf Pfleger, die von einer Jury für besonders guten Umgang mit den Tieren ausgewählt werden“, sagt der international versierte Springreiter Uwe Schmitz, von dessen Idee sich Turnierchef Holger Hetzel begeistert zeigte. Und das Personal hat im Hintergrund jede Menge zu tun. Erstmals werden sämtliche Pferde auf der Anlage an der Buschstraße eingestallt.

Die Auktion

Am Samstag beginnt um 19 Uhr die „Flanders Foal Auction“. „Das ist die beste Kollektion von Springfohlen, die wir je in Deutschland präsentiert haben. Das Niveau bei den Auktionen von Holger Hetzel ist immer sehr hoch, da muss man sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen“, sagen die belgischen Pferdezüchter Luk van Puymbroeck und Gerald ­Lenaerts, die bereits zum dritten Mal in Pfalzdorf am Start sind. Insgesamt sollen 29 Fohlen unter den Hammer kommen, die von 18 verschiedenen Hengsten gezeugt worden sind, deren Stammbaum sich gewaschen hat. Der Nervenkitzel lohnt sich auch für Besucher, die sich lieber im Zooladen um die Ecke einen Hamster kaufen.